• Was ist IPsec und wie funktioniert es?
  • Was ist WireGuard und wie funktioniert es?
  • IPsec und WireGuard im Vergleich: Leistung, Sicherheit und andere Kriterien
  • Anwendungsfälle und Szenarien aus der Praxis
  • Fazit: Welches Protokoll ist das richtige für dich?
  • FAQ: Häufig gestellte Fragen zu WireGuard vs. IPsec
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  • FAQ: Häufig gestellte Fragen zu WireGuard vs. IPsec

WireGuard vs. IPsec: Welches VPN-Protokoll ist besser?

Featured 06.11.2025 15 Minuten
Michael Pedley
Verfasst von Michael Pedley
Andreas Theodorou
Überprüft von Andreas Theodorou
Magdalena Madej
Bearbeitet von Magdalena Madej
wireguard-vs-ipsec

Wenn es um die Sicherheit, Stabilität und Geschwindigkeit von VPNs geht, kann das von dir gewählte Protokoll eine entscheidende Rolle spielen. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den verfügbaren Optionen zu kennen, damit du weißt, welches Protokoll für deine Anwendung am besten funktioniert.

WireGuard und IPsec sind beides beliebte VPN-Optionen. Sie haben zwar ähnliche Funktionen, unterscheiden sich aber in vielerlei Hinsicht. WireGuard wurde vor etwa einem Jahrzehnt eingeführt und hat sich dank seiner hohen Geschwindigkeit und Einfachheit schnell in der VPN-Branche durchgesetzt. IPsec hingegen gibt es schon viel länger und es hat sich als gute Option für die kommerzielle Nutzung von VPNs etabliert.

Doch worin genau unterscheiden sich die beiden Protokolle und welches solltest du wählen? In unseren Vergleich zwischen WireGuard und IPsec erfährst du alle wichtigen Details dazu.

Was ist IPsec und wie funktioniert es?

IPsec (Internet Protocol Security) ist kein einzelnes VPN-Protokoll, sondern ein Framework, das aus mehreren Standards besteht. Zusammen legen diese Standards fest, wie Datenpakete verschlüsselt, gekapselt und sicher über IP-Netzwerke übertragen werden. Einfach ausgedrückt legt IPsec die Regeln für den Schutz deines Datenverkehrs fest, während die Pakete von Punkt A nach Punkt B übertragen werden.

IPsec wurde von der Internet Engineering Task Force entwickelt und in den 1990er Jahren eingeführt. Das Protokoll gibt es schon seit Jahrzehnten und es hat sich als eine der besten Optionen für Internetsicherheit etabliert. Es ist in mehrere große Betriebssysteme wie Windows und Android integriert und bietet eine außergewöhnliche Kompatibilität mit verschiedenen Plattformen und Geräten.

In der Welt der VPNs wird IPsec allerdings fast nie allein verwendet, sondern immer zusammen mit anderen Protokollen wie Internet Key Exchange Version 2 (IKEv2) oder Layer 2 Tunneling Protocol (L2TP). Deshalb kann die genaue Funktionsweise je nach Konfiguration von einer Implementierung zur nächsten ziemlich unterschiedlich sein. Eine typische Sitzung umfasst normalerweise diese Kernschritte:

  1. Initiierung: Ein Host sendet Datenverkehr, der geschützt werden muss, an einen anderen.
  2. Phase eins: Die Router an beiden Enden der Verbindung werden mit dem Internet Key Exchange (IKE) Protokoll authentifiziert, und es wird ein sicherer Kanal zwischen ihnen aufgebaut.
  3. Phase zwei: Der Client und der Server verhandeln, welche IPsec-Sicherheitsassoziationen (SAs) sie zum Ver- und Entschlüsseln der Daten verwenden werden.
  4. Übertragung: Die Daten werden dann durch den sicheren Tunnel von einem Ende zum anderen übertragen.
  5. Beendigung: Der Tunnel wird anschließend geschlossen oder die Sitzung läuft aus.

A step-by-step breakdown of how IPsec protocol works.

IPsec kann verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen wie AES, 3DES und ChaCha20 sowie Authentifizierungsalgorithmen und Schlüsselaustauschmethoden nutzen. Seine Flexibilität und die vielen Konfigurationsmöglichkeiten machen es zu einem beliebten und weit verbreiteten Protokoll. Es ist mit vielen Geräten kompatibel und eignet sich auch für Unternehmensumgebungen, vor allem solche mit strengen Compliance-Vorschriften.

Mehr Infos: Mehr erfährst du in unseren ausführlichen Leitfaden zum IPsec-Protokoll.

Was ist WireGuard und wie funktioniert es?

WireGuard ist ein modernes und schlankes VPN-Protokoll, das zum Erstellen verschlüsselter Tunnel zwischen Clients und Servern verwendet wird, um Daten sicher und privat über das Internet zu übertragen. Es wurde 2020 offiziell in den Linux-Kernel integriert und seitdem auch auf andere Betriebssysteme und Plattformen wie Windows, macOS, Android und iOS portiert.

Damit ist es eines der jüngsten Protokoll in der VPN-Landschaft, und technisch gesehen befindet sich WireGuard noch in der Entwicklung. Trotzdem ist es aufgrund seiner wichtigsten Merkmale, zu denen seine schlanke Codebasis (die Linux-Implementierung umfasst nur etwa 4.000 Zeilen Code) und sein einfaches Design gehören, schnell zu einem sehr beliebten Protokoll unter VPN-Nutzern geworden.

Diese Eigenschaften machen WireGuard zu einer schnellen und zuverlässigen Wahl für sichere VPN-Verbindungen. Es verwendet außerdem nur eine einzige kryptografische Suite, was sein Design weiter vereinfacht und das Risiko komplexer Fehler und Schwachstellen minimiert. Darüber hinaus ist WireGuard auch quelloffen, sodass es für jedermann zugänglich ist.

Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie es funktioniert:

  1. Handshake: Zuerst findet ein Handshake-Prozess zwischen dem Client und dem Server statt, bei dem sie öffentliche Verschlüsselungsschlüssel austauschen und gemeinsame Sitzungsschlüssel für die sichere Datenübertragung generieren.
  2. Tunnelaufbau: Als Nächstes wird ein sicherer Tunnel zwischen den beiden Endpunkten aufgebaut: dem Client oder Benutzer an einem Ende und dem VPN-Server am anderen Ende.
  3. Verschlüsselung: WireGuard nutzt bewährte, moderne kryptografische Algorithmen, darunter ChaCha20, um Daten zu verschlüsseln und zu authentifizieren, während sie durch den sicheren Tunnel übertragen werden.
  4. Übertragung: Nach der Verschlüsselung leitet WireGuard den Datenverkehr weiter und entscheidet anhand einer Routing-Tabelle, welche Datenpakete durch den Tunnel gesendet werden. Die Pakete werden schnell und effizient gekapselt, um eine möglichst hohe Übertragungsgeschwindigkeit zu gewährleisten.

Diese coole Funktion hat WireGuard zu einem der beliebtesten VPN-Protokolle der heutigen Zeit gemacht. Es ist besonders beliebt, wenn es auf Geschwindigkeit und Einfachheit ankommt, wie zum Beispiel bei Peer-to-Peer-Netzwerken, Edge-Computing, Streaming, Gaming und Remote-Arbeitsplätzen.

Mehr erfahren: Hier erfährst du, warum ExpressVPN eine Post-Quantum-Version von WireGuard entwickelt hat.

IPsec und WireGuard im Vergleich: Leistung, Sicherheit und andere Kriterien

Als Nächstes schauen wir uns die Details von WireGuard und IPsec genauer an und vergleichen diese beiden Protokolle in einer Reihe wichtiger Kategorien, von Geschwindigkeit über Sicherheit bis hin zu Benutzerfreundlichkeit und VPN-Kompatibilität. Am Ende solltest du ein viel klareres Bild davon haben, welches Protokoll für dich am besten geeignet ist. Hier erstmal eine Übersichtstabelle zum Einstieg:

WireGuard IPsec
Geschwindigkeit Schneller, geringere Latenz Schnell, aber die Leistung hängt von der Konfiguration ab
Sicherheit Super sicher, nutzt moderne Algorithmen Grundsätzlich sicher (abhängig davon, welche Algorithmen und Einstellungen verwendet werden)
Benutzerfreundlichkeit Einfach und schlank, mit minimalen Verbindungsabbrüchen Komplexere Einrichtung, bietet aber mehr Flexibilität
Kompatibilität Funktioniert auf den meisten modernen Plattformen, weniger Unterstützung für ältere Geräte Super Kompatibilität, auch mit vielen älteren Systemen

Geschwindigkeit und Latenz

Wenn es um Geschwindigkeit und Netzwerkleistung geht, ist WireGuard eines der besten VPN-Protokolle auf dem Markt. Dank seines minimalistischen Codes und seiner modernen Verschlüsselungstechnologie läuft es außergewöhnlich schnell und effizient, sodass Nutzer bei der Verwendung des Protokolls kaum oder gar keine nennenswerten Verzögerungen bemerken wird. Das macht es zu einer guten Wahl für datenintensive Aktivitäten wie Gaming oder Streaming.

IPsec benötigt hingegen normalerweise mehr Ressourcen und kann mit dem schlankeren und schnelleren WireGuard nicht ganz mithalten. Tests der beiden Protokolle zeigen, dass WireGuard in punkto Geschwindigkeit IPsec-basierte Protokolle durchweg übertrifft und sowohl bei der Latenz als auch beim Durchsatz bessere Ergebnisse erzielt.

Es sollte erwähnt werden, dass die Geschwindigkeiten von IPsec je nach Konfiguration stark variieren können. L2TP/IPsec ist zum Beispiel tendenziell deutlich langsamer als die meisten modernen Protokolle wie Lightway und WireGuard, aber IKEv2/IPsec ist eine schnellere Option, vor allem auf Mobilgeräten.

Sicherheit und Verschlüsselungsstärke

Sicherheit ist ein zentraler Pfeiler des Designs von WireGuard. Da es über eine so kleine, schlanke und quelloffene Codebasis verfügt, kann der Code von jedem schnell überprüft werden. Forscher und Cybersicherheitsexperten haben sich intensiv mit dem Code befasst und die Verschlüsselungsalgorithmen sowie deren Implementierung formal überprüft. Die Sicherheit von WireGuard basiert auf einigen der neuesten und stärksten kryptografischen Algorithmen, wie ChaCha20-Poly1305 für die Verschlüsselung und Curve25519 für den sicheren Schlüsselaustausch.

IPsec bietet dagegen eine größere und breitere Palette an Verschlüsselungsoptionen, wobei das Sicherheitsniveau von Konfiguration zu Konfiguration variieren kann. Um den höchsten Schutzstandard zu bieten, müssen IPsec-basierte VPN-Protokolle sorgfältig und korrekt konfiguriert werden. Durch seine größere Codebasis ist es schwieriger zu überprüfen und möglicherweise anfälliger für Cyberangriffe.

Datenschutzaspekte

Während Sicherheit sowohl bei WireGuard als auch bei IPsec im Mittelpunkt steht, wird der Datenschutz unterschiedlich gehandhabt.

WireGuard weist standardmäßig keine dynamischen IP-Adressen zu. Dies kann es einfacher machen, einen Nutzer im Laufe der Zeit mit einer bestimmten IP-Adresse zu verknüpfen, wenn der VPN-Anbieter keine zusätzlichen Maßnahmen ergreift. Um die Privatsphäre zu schützen, rotieren die VPN-Anbieter deshalb häufig IP-Adressen oder verwenden kurzlebige Schlüssel, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten der Nutzer nicht zurückverfolgt werden können.

IPsec bietet dagegen mehr Flexibilität bei der Verwaltung von IP-Adressen und Sitzungen. Mit seinen Konfigurationsoptionen können Anbieter Datenschutzmaßnahmen direkter umsetzen, ohne dass sie das Protokoll dazu zu stark anpassen müssen.

In der Praxis bieten beide Protokolle einen guten Datenschutz, aber WireGuard ist auf Anpassungen durch den VPN-Anbieter angewiesen, um das gleiche Maß an Anonymität zu gewährleisten, das IPsec von Haus aus bieten kann.

Benutzerfreundlichkeit und Konfiguration

Was die Einrichtung und Konfiguration von VPNs angeht, ist WireGuard eines der unkomplizierteren VPN-Protokolle überhaupt. Es wurde mit Fokus auf Einfachheit entwickelt, und das merkt man auch: WireGuard arbeitet nicht mit offenen Verbindungen oder Tunneln, sondern konzentriert sich einfach darauf, gekapselte Datenpakete an ihren Bestimmungsort weiterzuleiten.

Dank dieser Vorgehensweise haben WireGuard-Nutzer in der Regel mit weniger Verbindungsabbrüchen zu kämpfen und profitieren insgesamt von einer sehr guten Leistung. Hinzu kommt, dass WireGuard die Verbindung bei einem Verbindungsabbruch oder einer Änderung der IP-Adresse des Geräts (z.B. wenn ein mobiles Gerät von WLAN auf mobile Daten umschaltet) problemlos wiederherstellen. Dies macht es zu einer attraktiven Wahl für Nutzer, die viel unterwegs sind.

IPsec lässt sich hingegen nur ziemlich knifflig einrichten, vor allem wegen der vielen verschiedenen Konfigurationsoptionen. Im Vergleich zu WireGuard ist es etwas komplizierter aufgebaut, und wenn die Kommunikation zwischen Client und Server auch nur kurz unterbrochen wird, kann die ganze Verbindung verloren gehen.

Während IPsec sowohl über TCP als auch über UDP laufen kann, ist WireGuard auf UDP ausgerichtet. Dies wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie Daten übertragen werden. Da UDP die Reihenfolge oder Integrität der Pakete nicht überprüft, können einige Daten in falscher Reihenfolge oder unvollständig ankommen. Dadurch ist WireGuard für Anwendungen wie Torrent-Filesharing weniger gut geeignet. Aufgrund seiner schlanken Codebasis und seiner Ausrichtung auf UDP eignet es sich aber perfekt für Streaming, Gaming und andere Echtzeitaktivitäten.

Kompatibilität über Plattformen und Geräte hinweg

Da es IPsec schon seit mehreren Jahrzehnten gibt, ist es gut in alle wichtigen Betriebssysteme und Geräte integriert, egal ob neu oder alt. Es ist Teil der Betriebssysteme Windows und Android und wird auch von iOS nativ unterstützt. Verschiedene Router unterstützen IPsec ebenfalls. Die gute Kompatibilität ist einer der größten Vorteile dieses Protokolls.

WireGuard ist ebenfalls ein weit verbreitetes VPN-Protokoll, das Teil des Linux-Kernels ist und von vielen Plattformen unterstützt wird (darunter auch mobile Geräte über VPN-Apps auf Android und iOS). Während es wegen seiner Geschwindigkeit und Einfachheit beliebt ist, kann es bei einigen älteren Systemen zu Kompatibilitätsproblemen kommen, was die Bereitstellung in älteren oder vielfältigeren Netzwerken erschwert.

Netzwerkeffizienz und Overhead

IPsec gilt allgemein als flexibles VPN-Protokoll, dessen Effizienz jedoch je nach Konfiguration variieren kann. Es unterstützt sowohl IPv4 als auch IPv6 und bietet verschiedene Verschlüsselungs- und Authentifizierungsalgorithmen, sodass die Gesamteffizienz und der Overhead einer IPsec-VPN-Verbindung von der nächsten erheblich abweichen können.

WireGuard ist dank seiner minimalen Codebasis und der vergleichsweise kleinen Auswahl an Verschlüsselungsalgorithmen schlanker und schneller. Es führt Handshakes in der Regel schneller durch als IPsec und bietet schnelle, effiziente Verbindungen mit geringerer Latenz und geringerem Overhead. Dies ist einer der Gründe, warum es tendenziell schneller und reibungsloser läuft als IPsec-basierte Protokolle.

Akzeptanz und Support in der Community

Da IPsec bereits seit dem letzten Jahrhundert existiert, wird es von Unternehmen, Organisationen und sogar Regierungen bereits seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt. Es wird von Firewalls, Routern und VPN-Clients verwendet und von den wichtigsten Betriebssystemen unterstützt. Dementsprechend ist auch eine Vielzahl von Open-Source-Implementierungen verfügbar. Da verwundert es auch nicht, dass es eine große Community von Entwicklern und Netzwerkexperten gibt.

IPsec ist zwar schon älter, aber in der aktuellen IT-Welt immer noch relevant. Es ist Teil des Windows-Betriebssystems und bietet eine starke Abwärtskompatibilität mit älteren Geräten, während es auch auf brandneuen Geräten wie kommerziellen Routern führender Marken zu finden ist. Gleichzeitig kann seine Komplexität vor allem die Nutzer, die an zugänglichere IPsec-Alternativen gewöhnt sind, durchaus einschüchtern.

WireGuard gibt es im Vergleich zu IPsec noch nicht so lange, aber es hat sich schnell etabliert und auf vielen Plattformen Unterstützung und Akzeptanz gefunden. Es ist als Protokolloption in vielen großen VPN-Clients verfügbar und wird zunehmend auch auf Mobil- und Desktop-Geräten eingesetzt. Obwohl seine Support-Community kleiner ist als die von IPsec, ist sie aktiv und wächst schnell.

Anwendungsfälle und Szenarien aus der Praxis

Sowohl IPsec als auch WireGuard werden täglich in verschiedenen Umgebungen und Szenarien eingesetzt. Je nach Situationen ist das eine Protokoll dem anderen vorzuziehen.

A list of real-world scenarios and which VPN protocol is best for each one.

Remote-Arbeitsplätze

Remote-Arbeit wird immer beliebter, immer mehr Leute arbeiten von zu Hause oder unterwegs, und viele Remote-Arbeitsplätze benötigen VPNs, damit die Verbindungen und Daten angemessen geschützt sind. Hier sind sowohl WireGuard als auch IKEv2/IPsec starke Kandidaten.

WireGuard sticht durch seine Geschwindigkeit, Stabilität und die Fähigkeit hervor, Verbindungen beim Wechseln von Netzwerken aufrechtzuerhalten, was für mobile und unterwegs arbeitende Menschen ein Vorteil ist. Es ist außerdem ressourcenschonend, was dazu beiträgt, die Latenz bei Videoanrufen oder der Übertragung großer Dateien zu reduzieren.

IKEv2/IPsec ist seit langem ein in Unternehmensumgebungen häufig eingesetztes Protokoll. Es bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit, hervorragende Unterstützung für verschiedene Gerätetypen und lässt sich gut in Unternehmenssysteme integrieren, was es zu einer zuverlässigen Wahl für Mitarbeiter macht, die sich mit Unternehmensnetzwerken verbinden.

IoT und Edge-Computing

WireGuard wird immer beliebter für VPN-Verbindungen im Edge-Computing-Bereich, weil dieser Ansatz am besten funktioniert, wenn es sichere und schnelle Verbindungen zu zentralen Rechenzentren gibt. Die schlanke Codebasis und hohe Leistung von WireGuard machen es zu einer guten Option in diesem Bereich, und dank des geringen CPU- und Speicherbedarfs funktioniert es sogar auf kleinen und vergleichsweise leistungsschwachen Geräten. Außerdem wird es zunehmend von modernen IoT-Geräten unterstützt.

Allerdings unterstützen nicht alle IoT-Geräte WireGuard von Haus aus, was seine Verwendung in bestimmten Umgebungen oder Netzwerken mit einer Mischung aus alter und neuer Hardware einschränken kann. In solchen Situationen kann sich die stärkere Kompatibilität von IPsec als nützlich erweisen, da viele IoT-Geräte es standardmäßig unterstützen.

Unternehmen, die neue intelligente Geräte einsetzen, könnten beispielsweise IPsec bevorzugen, da diese Geräte die IPsec-Technologie wahrscheinlich bereits ohne zusätzliche Installationen oder Anwendungen unterstützen. Aus IoT-Sicht hat IPsec jedoch auch einige Schwächen, wie z.B. die Tatsache, dass es eine größere Codebasis hat, was zusätzliche Schwachstellen eröffnen kann, und dass die Konfiguration für Anfänger recht schwierig ist.

Streaming und Gaming

Streaming und Gaming sind beides datenintensive Aktivitäten, bei denen es auf Geschwindigkeit ankommt. Deshalb ist es wichtig, ein VPN-Protokoll zu wählen, das schnell und stabil ist, wenig Verzögerungen hat und stabil läuft. WireGuard erfüllt auf jeden Fall all diese Kriterien. Es wird allgemein als eines der besten Protokolle für solche Aktivitäten angesehen, weil es ressourcenschonende ist und super Leistung bringt.

IPsec kann in den meisten Fällen nicht ganz mit der Geschwindigkeit von WireGuard mithalten und hat eine höhere Latenz, variable Overheads und gelegentliche Probleme mit Verbindungsabbrüchen oder -störungen. In Kombination mit der Tatsache, dass es komplizierter und zeitaufwändiger zu konfigurieren und zu verwalten ist, macht es dies zu einer weniger attraktiven Option für Gamer und Streamer, außer in bestimmten Umgebungen, wie z.B. in einem Unternehmensumfeld, in dem WireGuard nicht erlaubt ist oder unterstützt wird.

Unternehmen mit hohen Compliance-Anforderungen

In Branchen, die strengen Compliance-Vorschriften unterliegen (wie Finanzen, Gesundheitswesen, Rechtswesen und Behörden), ist IPsec eines der am häufigsten verwendeten VPN-Protokolle. Das liegt daran, dass es in der etabliert und Teil verschiedener Industriestandards für digitale Sicherheit ist.

Es wird von zahlreichen Compliance-Frameworks und Behörden anerkannt und funktioniert gut in großen, vielfältigen Netzwerken, auch in solchen, die ältere Geräte umfassen. Der Nachteil ist, dass es eine recht komplexe Konfiguration und Verwaltung erfordern kann, sodass Unternehmen, die das Beste aus ihren IPsec-VPN-Verbindungen herausholen möchten, in der Regel eigene IT-Experten benötigen, um sie einzurichten.

WireGuard könnte in Zukunft in diesen Branchen an Bedeutung gewinnen und verfügt über viele der notwendigen Komponenten, um in Geschäftsumgebungen akzeptiert zu werden, wie z.B. starke Verschlüsselungsalgorithmen und quelloffenen Code, den jeder überprüfen kann. Es befindet sich jedoch noch in der Entwicklungsphase und hat noch nicht das gleiche tiefgreifende und breite Ökosystem wie IPsec.

ExpressVPN unterstützt sowohl WireGuard als auch IKEv2/IPsec und bietet dir Geschwindigkeit, Sicherheit und zuverlässige Leistung auf allen Geräten. Darüber hinaus bietet ExpressVPN auch Lightway, ein selbstentwickeltes Protokoll, das für schnellere Verbindungen, bessere Stabilität und Post-Quanten-Schutz entwickelt wurde. Du kannst in der App ganz einfach zwischen den Protokollen wechseln, um die für deine Bedürfnisse am besten geeignete Option auszuwählen.

Fazit: Welches Protokoll ist das richtige für dich?

Insgesamt können sowohl WireGuard als auch IPsec deine Daten gut verschlüsseln und deine Online-Verbindungen sichern, aber wie dieser Leitfaden gezeigt hat, funktionieren sie auf unterschiedliche Art und Weise und zeichnen sich in völlig unterschiedlichen Bereichen aus.

In Situationen, in denen es auf Geschwindigkeit und Einfachheit ankommt, ist WireGuard zweifellos die bessere Wahl. Es ist schneller, flüssiger und einfacher einzurichten, bietet insgesamt eine hervorragende Stabilität und entspricht hohen modernen Sicherheitsstandards.

Für Situationen, die mehr Flexibilität, eine breitere Kompatibilität oder die Einhaltung strenger Vorschriften erfordern, ist IPsec in der Regel immer noch die richtige Wahl, auch wenn sich dies mit der Zeit ändern kann, wenn WireGuard sich weiter so schnell verbreitet.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu WireGuard vs. IPsec

Kann WireGuard IPsec ersetzen?

In vielen Fällen kann WireGuard IPsec ersetzen und bietet in vielen Bereichen sogar Vorteile (wie Geschwindigkeit, Einfachheit und Sicherheit). Es gilt als die bessere Wahl für den privaten Gebrauch, Remote-Arbeitsumgebungen und Situationen, in denen Geschwindigkeit und Effizienz von größter Bedeutung sind. In bestimmten Unternehmensumgebungen, in denen die Kompatibilität und Zuverlässigkeit von IPsec die bevorzugte Wahl ist, wird WireGuard jedoch möglicherweise nicht als praktikabler Ersatz angesehen.

Ist IPsec das sicherste VPN?

Nein, IPsec wird von den meisten Experten nicht als das sicherste VPN-Protokoll angesehen, da Lightway, OpenVPN und WireGuard im Allgemeinen höhere Sicherheitsstandards bieten. Die Sicherheit von IPsec hängt auch sehr stark von der jeweiligen Konfiguration ab. Es kann in bestimmten Umgebungen und in Verbindung mit IKEv2 und moderneren, bewährten Algorithmen eine sehr hohe Sicherheit bieten, aber aufgrund seiner komplizierten Konfiguration auch Schwächen und Sicherheitslücken aufweisen.

Ist IPsec veraltet?

Das kann man nicht sagen, denn IPsec wird immer noch oft eingesetzt, um sichere VPN-Tunnel aufzubauen (meistens in Kombination mit IKEv2). Viele Experten sind sich aber einig, dass seine Zeit langsam abläuft, weil andere, bessere Alternativen wie Lightway und WireGuard immer beliebter werden.

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Michael Pedley

Michael Pedley

Michael Pedley is a writer at the ExpressVPN Blog. With over 15 years of experience in content creation and digital publishing, he knows how to craft informative, useful content, with thorough research and fact-checking to back it up. He strives to make complex cybersecurity topics accessible and understandable to the broadest audiences. In his spare time, Michael likes writing fiction, reading murder mystery novels, and spending time with his family.

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